1979 bis 1989


1979 war wieder ein Jubiläumsjahr. Durch die Damengymnastikgruppe war der Verein auf 226 Mitglieder (179 Erw. 146m/33w u. 47 Jgdl. 40m/7w) gewachsen.

 Unter der Schirmherrschaft von Sepp Eichinger wurde vom 11. - 15. August das 30-jährige Gründungsfest gefeiert.

Eröffnet wurden die sportlichen Tage mit dem DFB-Pokalspiel gegen den Bezirksligisten TSV Hilgertshausen, dem man nach großem Kampf doch unterlag. Ein AH - Spiel SV Wagenhofen - VfR Neuburg (1:5) sowie ein Preisschafkopfen folgte. Mit einem feierlichen Gottesdienst, zelebriert von Pater Hadrian vom Kapuzinerkloster Eichstätt, begann der Sonntag. Am Nachmittag startete das Pokalturnier mit den Teilnehmern: SV Weichering, FC Zell/Bruck, SV Sinning, SC Rohrenfels, SC Feldkirchen, FC Ehekirchen TSG Untermaxfeld u. SV Wagenhofen. Spiele der A-Jugend gegen Rohrenfels (2:2) u. der Reserve gegen Feldkirchen (3:1) folgten am Montag. Außerdem wurde eine Disco-Party mit DJ Herbie (Gallina) gefeiert.

Ein Höhepunkt war am Dienstag das Wohltätigkeitsspiel zwischen einer Landkreis-Prominentenauswahl und dem FC Schmiere. Die Aufgebote:

FC Schmiere: Franz Schäffner, ehem. 1860, BR (Blickpunkt Sport); Gottfried Hiel, BR; Paul Gärtner, Schauspieler; Hennes Küppers, 1860, 42facher Nationalspieler; Walter Gillig, Ex-Weltmeister im Bob; Manfred Falisch, ehem. RW Essen u. 1860; Bernd Hildebrand; Hubsi Steffen, B-Nationalspieler im Hockey; Wolf Goldan, Schauspieler u. 42facher Studentennationalsp.; Wolfgang Naujung, ehem. KSC; Helmut Müller, Pilot b. d. Bavaria;

Den Abschluß des Tages bildete ein Vereinsabend mit Ehrungen, der von der Band „Sound Expreß“ aus Burgheim umrahmt wurde. Guten Fußballsport brachten am zweiten Tag die Halbfinal- und Plazierungsspiele des Jubiläumsturnieres. Im Endspiel unterlagen die Gastgeber dem A-Klassisten Weichering mit 0:1.


1979: Die silberne Verdienstnadel des BLSV für Josef Behr, überreicht durch Schrimherr Sepp Eichinger


Die Saison 79/80 brachte den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte, den Aufstieg in die A-Klasse Ost. Trotz einer überragenden Vorrunde, man startete mit 10 Siegen und mußte erst am 16. Spieltag die erste Niederlage hinnehmen, konnte der Aufstieg erst am letzten Spieltag perfekt gemacht werden.

 

Die Saison 79/80 in der Statistik:

                                 Vorrunde: Rückrunde

SVW - Burgheim               3:0    4:1

Echsheim - SVW               1:3    1:1

Sandizell - SVW                1:4   2:3

SVW - Rennertshofen      3:2   1:0

Marxheim - SVW              0:3   4:2

SVW - Ehekirchen            2:1    1:1

Sinning - SVW                  0:3   1:0

SVW - Zell/Bruck            3:1    4:1

Holzheim - SVW             1:3    1:3

SVW - Bayerdilling        2:0    2:2

Illdorf - SVW                  1:1     0:1

 

Die Aufstiegsmannschaft
stehend von links: Helmut Habermeyer, Theobald Specht, Ewald Brosi, Peter Müller, Heinrich
Scheuermeyer, Ernst Richter, Roland Thaller, Josef Vogt, Vorstand Josef Behr
vorne von links: Heinrich Stanek, Johann Scheuermeyer, Johann Heckl, Herrmann Richter, Klaus
Demel, Anton Pallmann, Simon Rein, Johann Pallmann


Der Saisonstart in der A-Klasse war ernüchternd. Gleich das erste Spiel zu Hause gegen Adelzhausen ging mit 1:3 in die Binsen, in Rehling verlor man mit 1:2. Dem 4:2 Sieg im Derby gegen Grasheim folgten drei Niederlagen. Doch dann kam die Wende. Mit dem Auswärtssieg in Kühbach startete man eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage. Höhepunkt war dabei das Unentschieden beim verlustpunktfreien Spitzenreiter Hilgertshausen, den nur der Schiedsrichter vor eine Heimniederlage rettete. Am Saisonende war der Klassenerhalt geschafft, doch Erfolgstrainer Ewald Brosi verließ nach drei Jahren den Verein.

 

Für den Höhepunkt sorgte 1981 die A-Jugend, die in Ihrer Gruppe die Meisterschaft errang und in die Kreisklasse-Aufstieg.


Josef Thurnhofer aus Langenmosen trat als Nachfolger von Ewald Brosi ein schweres Erbe an. Leistungsträger wie Libero Thaller oder Mittelstürmer Pit Müller beendeten ihre Laufbahn, andere fielen wegen Verletzung aus. Beim Donaumoos-Wanderpokal in Karlshuld hinterließ die Mannschaft einen guten Eindruck und konnte bis ins Endspiel vordringen, wo wieder einmal der SV Klingsmoos Endstation war. Nachdem der Saisonstart mit 3:3 Punkten nicht schlecht war, kam am 4. Spieltag der Hammer. Mit 10:1 wurde man in Rehling vorgeführt. Erst am 9. Spieltag konnte der SVW im Abstiegsduell gegen Tandern wieder zwei Punkte auf der Habenseite buchen. Und wenn man im Tabellenkeller steht, kommt noch Pech dazu. Bei katastrophalen Platzverhältnissen lieferte der SVW dem Tabel-lenführer aus Inchenhofen ein großartiges Spiel und führte bis kurz vor Schluß. Dann erlitt Libero Franz Specht bei einem Zusammenprall mit dem eigenen Torwart einen Schien- und Wadenbeinbruch. Diese Verletzung demoralisierte Torwart und Mannschaft dermaßen, daß sie noch zwei Gegentore kassierten und das Spiel verloren.

 

In der Jahreshauptversammlung am 27. 02. 82 zog sich Josef Behr aus dem vordersten Glied der Vorstandschaft zurück, sein Nachfolger wurde Heiner Stanek.

Im März 1982 warf dann Trainer Thurnhofer das Handtuch und Franz Donabauer versuchte als Interimstrainer das Blatt noch zu wenden. Beim Spiel in Berg im Gau führte man lange Zeit mit 1:0, doch dann stürzte der Gauer Libero den SVW mit einem Tor des Jahres aus ungefähr 35 Metern wieder in tiefste Abstiegsnot.

Im letzten Heimspiel gegen den ebenfalls noch gefährdeten BC Adelzhausen mußte nun gewonnen werden. Die Gäste hatten jedoch ihre Nerven besser im Griff und schafften mit einem 3:0 Sieg den Klassenerhalt. Eine Woche zuvor konnte an Pfingsten der neue Sportplatz eingeweiht werden. Bei einem beeindruckenden Festgottesdienst gab Geistlicher Rat Alois Ott dem neuen Spielfeld den kirchlichen Segen. Aus dem Pokalturnier mit den Vereinen SC Rohrenfels, SC Feldkirchen, BSV Neuburg, VfR Neuburg II, FC Ehekirchen, SpVgg U’stall/Joshofen, SV Echsheim und SVW ging der designierte A-Klassenaufsteiger FC Ehekirchen als Sieger hervor.


Auch die Saison 83/84 war alles andere als berauschend. Nur die Reserve zeigte nach sehr mageren Jahren einen deutlichen Aufwärtstrend, sie belegte den 3. Platz und erzielte genau 100 Tore. 1984 holte der SVW Erfolgstrainer Ewald Brosi zurück. Ein Aufschwung war unverkennbar. Der Reservemannschaft gelang es, nach einem Entscheidungsspiel in Illdorf gegen Bayerdilling, die erste und einzige Meisterschaft der Reserven zu erringen. Und von dieser Mannschaft existiert nicht mal ein Foto? 1985 spielte der SVW eine starke Vorrunde und wurde Herbstmeister, durch eine katastrophale Rückrunde mit 2 Siegen, 2 Unentschieden und 6 Niederlagen reichte es nur noch zum 3. Platz. Für die Reserve reichte es als Titelverteidiger nur zum 10. Platz. Bei der Jahreshauptversammlung stellte sich Heiner Stanek nicht mehr zur Wiederwahl, erst in einer 2. Versammlung konnte mit Walter Nauderer ein Nachfolger gefunden werden. Eine Meisterschaft gab es wieder im Nachwuchsbereich zu feiern. Die A-Jugend stand zwar nur im hinteren Mittelfeld und bei der C-Jugend mußte man mangels Spieler mit dem SC Rohrenfels eine Spielgemeinschaft bilden. Diese Mannschaft holte sich unter Trainer Hermann Richter mit 25:7 Punkten und 58:26 Toren die Meisterschaft.


Neues gab es ab der Saison 86/87 auf dem Sportgelände des SVW zu sehen. An der Ost- und Nordseite wurde eine Bandenwerbung angebracht. Auf dem Spielfeld hatte ein neuer Mann das Sagen; Willi Rehm vom FC Rennertshofen wurde Spielertrainer. Der Saisonauftakt war nicht schlecht, beim Pokalturnier in Sinning erreichte man den 2. Platz. Leider wurde hier Rainer Ruf, einer der Hoffnungsträger des Vereins, so schwer verletzt, daß dieser seine Karriere beenden mußte. Bis zum 6. Spieltag befand man sich in der Spitzengruppe, drei Niederlagen in Folge brachten einen Rückschlag. Zwei Siegen, unter anderem beim Tabellenführer Ehekirchen, folgte am ersten Rückrundenspieltag eine Heimniederlage gegen Berg im Gau. Danach blieb man bis zum Saisonende bei 4 Siegen und 6 Unentschieden ungeschlagen, am Ende blieb Rang 4, die gleiche Plazierung schaffte die Reserve.


1987 wurde die Flutlichtanlage am Trainingsplatz erneuert. Bisher waren auf den zwei vorhandenen Masten vier Strahler mit insgesamt 7200 Watt installiert. Nun wurden noch fünf Lichtmasten aufgestellt. Rund 400 Meter Erdkabel und Erdungsband mußten dazu verlegt werden. Acht Strahler mit je 400 Watt bringen nun ein besser verteiltes Licht und einen geringeren Energieverbrauch. Die Saison 87/88 brachte ein Novum; 12 Vereine spielten um Platz 2, der erste war unerreich-bar. Der A-Klassenabsteiger FC Zell/Bruck mit seinem neuen Spielertrainer Richard Stöckle wurde schon vor dem ersten Anpfiff als die Übermannschaft gehandelt. Es wurde nur darüber spekuliert, mit wieviel Punkten Vorsprung die Zeller Meister werden. Am achten Spieltag standen sich im Spitzenspiel der SVW und Zell/Bruck gegenüber. Seit dem 11. Nov. 86 war der SVW in Punktspielen ungeschlagen, die 0:2 Niederlage gegen den Topfavoriten war äußerst unglücklich, weil man beide Tore selbst schoß. Drei Wochen später ein Schock; der sehr beliebte Torwart der 2. Mannschaft, Klaus Koller, verunglückte am 31. Oktober 1987 bei einem Verkehrsunfall tödlich. Zum Ende der Vorrunde lag der SVW mit 15:9 Punkten noch in Reichweite von Rang 2, eine total verkorkste Rückrunde (nur 1 Sieg, 4 Unentschieden,7 Niederlagen) ließ für die neue Saison das Schlimmste befürchten, zumal Torjäger Hans-Peter Harsch (15 Tore) aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand. Im Jugendbereich beginnt man neue Wege zu gehen. Da in den einzelnen Altersklassen weder in Wagenhofen noch in Rohrenfels genügend Jugendliche da sind, entschließen sich die Verantwortlichen beider Vereine, Spielgemeinschaften in den verschiedenen Altersgruppen zu bilden. Für F-, E- und D-Jugend ist der SC Rohrenfels federführend, für C- und A-Jugend der SVW. Gleichzeitig wird für die A-Jugend mit Werner Seeger ein bezahlter Trainer verpflichtet. In Verbindung mit einem Ausflug wird in Rackling bei Passau ein Trainingslager abgehalten. Beim SVW konnte bei den Neuwahlen 1988 der Jugendleiterposten nicht besetzt werden. Kassier Manfred Thumann bekleidete den Posten kommisarisch, was natürlich auch kein Idealzustand war. Nachfolger vom scheidenden Trainer Willi Rehm wurde wieder Dieter Kausch. Zum Saisonauftakt mußte man gleich beim Meisterschaftsfavoriten TSV Rain antreten. Man bot eine hervorragende Leistung, ging in Führung, kurz vor der Pause eine Verletzung von Trainer Kausch, der ausscheiden mußte. Am Ende stand man wieder mit leeren Händen da, eine gute Leistung war nicht belohnt worden. Als wenige Wochen später in Baar Richard Staudigl, der sich zum Torjäger gemausert hatte, verletzt wurde und längere Zeit ausfiel zeichnete sich der Abstieg ab. Auch taktische Tricks wie beim Rückspiel gegen Rain, als man auf dem kleineren Nebenplatz spielte, zahlten sich nicht aus. Rains Vorstopper Erwin Hackenberg schaffte in der 90. Min. mit einem Gewaltschuß aus 20 Metern genau unter die Latte den Ausgleich für sein Team. Dazu paßte auch, daß sich Trainer Kausch in Untermaxfeld zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und seiner Mannschaft in den letzten Wochen fehlte. Mit 20:32 Punkten mußte man in den sauren Apfel beißen und nach 15 Jahren wieder in die C-Klasse absteigen. Mit 41 Gegentoren hatte man die sechstbeste Abwehr, doch mit 30 geschossenen Toren den schwächsten Sturm.

Obwohl durch den Abstieg die Stimmung gedämpft war, das 40-jährige Bestehen des Sportvereins sollte vom 11. - 15. August 1989 gebührend gefeiert werden. Den Auftakt bildete am Freitag ein A-Jugendturnier mit den Paarungen:
FC Zell/Bruck - SV Ludwigsmoos 3:0
SG Wagenhofen - FC Ehekirchen 6:0
Anschließend fand im Festzelt eine Plattenparty statt, wobei SVW Jugendspieler Roland Fenderle den DJ machte.
Am Samstag traf die Oldie-Mannschaft (über 45 Jahre) des SVW auf die Altersgenossen vom SV Ludwigsmoos. Diese waren im Schnitt doch etwas jünger, womit sich deren hoher 7:2 Sieg erklären läßt. Im Verlauf des anschließenden Festabends, bei dem das „Kastl Duo“ die musikalischen Akzente setzte, fanden Ehrungen verdienter und langjähriger Mitglieder statt.